Modellherstellung

 

Während meiner Lehrzeit wurde mir "eingetrichtert", dass das Modell die Visitenkarte des Labors ist. Von einigen belächelt oder die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt, halte ich mich bis heute an diese "Visitenkarte". Selbst ein Reparatur-Modell hat bei mir das Recht ordentlich auszusehen!

Ich habe mich für das Modellsystem "Giroform" entschieden, da die Herstellung (Zeit und Kosten) sowie der eigentliche Work-flow im Labor damit wesentlicher effizienter geworden ist . Zudem ermöglicht es, eine funktionsorientierte Restauration anzufertigen.

 

Nach der Positionierung auf der Trägerplatte werden mit Hilfe des Laserstrahls exakte Bohrungen festgelegt und somit die Abformung in ihrer ursprünglichen Form "eingefroren". Somit wird, im Gegensatz zu nachträglich eingeklebten Pins und Gips-Sockeln, die lineare Gips-Expansion (Länge-Breite-Höhe) eliminiert, da der Zahnkranz nach der Expansion in definierte Segmente zersägt wird.

 

Nach dem Ausgiessen werden die Pins mit Gips umhüllt und passgenau durch die Führungs-Nut des Trägerblechs auf den Abdruck geschoben.

In dieser Position verweilt der Abdruck nun 30 Minuten. Exakt danach muss die Sockelplatte vom Zahnkranz getrennt werden, da sonst die Gips-Expansion einsetzt und sich der Zahnkranz nicht mehr abheben lässt. Danach wird der Zahnkranz in seine Segmente zersägt.In gleicher Weise wird mit dem Gegenkiefer verfahren um im darauffolgenden Modellmanagement genaue Zahn-zu-Zahn-Beziehungen, bzw. die exakte Bisshöhe vermessen zu können.

Rechts sehen Sie das fertige Sägemodell.

Vor dem Artikulieren versehen wir das Sägemodell mit einer Präzisions-Sekundärplatte, die zu jeder Zeit eine exakte Splitcast-Kontrolle ohne Fehlerquellen wie Schmutzablagerungen oder Sekundärexpansionen durch Abdampfen garantiert.

Modellmanagement

Nun kann mit dem Vermessen der Bisshöhe begonnen werden. Nach dem Artikulieren werden die Schlifffacetten auf der Occlusion markiert

Das Sägemodell wird für die Höhenanalyse reduziert. Bis auf die Nachbarzähne werden alle Segmente entfernt.

Die Sideshiftschraube des Artikulators wird geöffnet, um die Freiräume der Kauflächen abfahren zu können. Der Frontzahn-Führungsstift steht ausser Kontakt.

Zur Festlegung der Bisshöhe werden die Zähne des Gegenkiefers in die tiefste Position zueinander geführt.

Nach Einsetzen der gesamten Segmente erkennt man den Abstand, der an den Modellen eingeschliffen werden muss. Ansonsten wäre die Kaufläche im Mund zu hoch!

Nun wird noch die Bewegungsdynamik-Seitwärtsbewegung überprüft, ob die Schlifffacetten der restaurationsnahen Zähne mitführen.

Somit werden Korrekturen im Mund, wenn überhaupt, auf ein Minimum reduziert!